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Diese Seite gilt als Stimme der Beschäftigten. Hier werden alle Meinungen und Themen, die den Menschen bei Ottobock wichtig sind, veröffentlicht.


29.10.24: Offener Brief an die Führungskräfte

Wie bereits angekündigt, haben wir versucht ihn zu erhalten. Nun liegt uns dieser Brief vor, der -so wurde berichtet- in einigen Abteilungen offen auslag. Der VK-Leiter Oliver Mizera hat dazu ein Videostatement. (Hier klicken)

Dieser Brief war die Grundlage für den letzten Artikel aus dem Business Insider vom 24.10.24. (Hier klicken)


In KW 35

Es gab es durch eine Whatsapp-Abfrage zu verschiedenen Fragen diverse Antworten:

Frage: Wie stellst du dir das perfekte Ottobock vor? Was fehlt dir zu deinem Glück besonders? (auch hier ist Kritik oder Lob willkommen)

Antworten:
Mehr Vertrauen, weniger Kontrolle (Prozesse, Reviews in Entwicklungsprozessen)

Mehr auf die Kompetenz der Mitarbeiter vertrauen.

Mehr Transparenz der Entscheidungen der GF (Beispiel Zukauf Freedom Innovations)

Klare, faire Arbeitszeitregelung für alle, inkl Teilzeit mit mehr Gleitzeittagen für Teilzeit als Vollzeit

Levelling lief nach Nase und wie gut Vorgesetzter war, dafür habe ich viel mit unterschiedlichen Kollegen gesprochen, die Schnittstellen die meine Arbeit kennen schütteln bei meiner 7 alle den Kopf, ich arbeite dann entsprechend meinem Level 7 und bekomme darauf ein entsprechend schlechtes MJG, lächerlich insgesamt 😉

Meine Beobachtung und Empfindung ist, dass es (zumindest mit der Stimmung und Motivation) bergab ging nachdem das Wort „Börsengang“ Einzug erhielt. Ab da zählten nur noch Zahlen, Daten, Fakten. Wo ist Menschlichkeit und die Wertschätzung geblieben? 😔😥

Und ich glaube, bei den Führungskräften ist eine der größten Stellschrauben!

Was bringt‘s z. B. wenn eine FK öffentlich bekundet, die MA könnten mit ihr über alles offen sprechen und in der Praxis sind sie dann aber nicht kritikfähig. Spätestens nach der ersten negativen Erfahrung trauen sich die MA dann nichts mehr zu sagen. Also bleiben die Themen unausgesprochen und stauen sich in Frust, Angst und Demotivation auf.

Ich finde das Thema flexible Arbeitszeit in Bezug auf die 4 Tage Woche ein interessantes Thema. Auch wenn mir bewusst ist das es im Endkundengeschäft bzw. im Patientcare-Bereich nicht einfach wird das umzusetzen. Trotzdem würde ich mich freuen wenn die sogenannte Work-Life-Balance durch Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und flexibler/ eigenverantwortlicher Arbeitszeitgestaltung ein Thema ist was ihr für uns angeht!

Positiv: Unheimlich tolle Kollegen, guter Zusammenhalt, daraus sind mittlerweile auch Freundschaften entstanden, Wir entwickeln einfach tolle Produkte 👌

Negativ: Lähmende Bürokratie, Zu viele „Theoretiker“ (verstecken sich hinter Dokumenten, sind nicht entscheidungsfreudig, haben oft keine Ahnung was für die Arbeit notwendig wäre), Teilweise sehr schlechte Führungskräfte (altmodisches Denken), Umgang mit den Kollegen geht einfach gar nicht, Scheinheiligkeit, Verbohrte Ansichten

Dinge werden entschieden, ohne die Angestellten zu hören. Selbst wenn etwas fachlich und sachlich begründet unlogisch ist, kann eine Entscheidung nicht revidiert werden, da das eigene Ego wichtiger ist.

Frage: Was denkst du, welche Interessen verfolgt der Arbeitgeber dabei, die IG Metall aus dem Unternehmen fern zu halten?

Antworten:
Ich denke da geht es hauptsächlich ums Geld, weil ein Tarifvertrag wahrscheinlich teurer wäre, was kurzfristig schlecht für die Zahlen wäre.

Immense Lohnkosten sparen, man kann mit den Leuten umgehen wie man will
.

Es gibt keine klaren Regeln für Erhöhungen. Fairness und Transparenz wird unterbunden, bei OB gab es schon immer viele Sonderrechte- und Regelungen.

Hans Georg Näder mag keine Fremdbestimmung, so einfach ist das, wahrscheinlich möchte er wenig Transparenz erhalten bei seinen Entscheidungen. Er meidet bei diesen Themen die Öffentlichkeit. Und der Eintritt in die Gewerkschaft ist Öffentlichkeit.

Der Arbeitgeber hat natürlich kein Interesse an einer möglichen 35h Woche, weil dies de facto einer Gehaltserhöhung von 14% gleichkäme. Man rühmt sich doch dafür, dass man durch das Levelling schon 10% höhere Personalkosten hat. 12 Jahre hat man dafür gebraucht. Ohne Worte.

Der Arbeitgeber drückt sich bekanntermaßen auch vor Prämienzahlungen. Das was fälschlicherweise als Bonus bezeichnet wird, sind variable Gehaltsbestandteile und kein großzügig gewährter Bonus.

Dank des Vertrauenskörpers dürfen Missstände nun auch benannt und angeprangert werden. Auch das passt dem Arbeitgeber natürlich nicht. Schließlich möchte man als Purpose Unternehmen wahrgenommen werden. Wenn der Purpose ist, widerstandslos möglichst viel Geld aus dem Unternehmen zu ziehen und die Eigenkapitalquote noch weiter zu senken, wäre die Bezeichnung sogar angebracht.

Frage: Was erwartest du von deinen Vertrauensleuten?

Antworten:
Verbesserungswürdig ist für mich auf jeden Fall die Arbeitssituation im XXXX. Wir haben hier eine permanente Lärmbelastung durch den Kommisionierer, die Arbeitsstationen sind nicht ergonomisch und zu klein, die Wärmebelastung (gerade jetzt) ist sehr hoch. Mir würde bestimmt noch mehr einfallen, aber das ist erstmal das wichtigste für mich. Vielleicht noch ein Hinweis zum Thema Ergonomie: Es war mal eine Firma von Außerhalb hier, die sich das angesehen hat und für verbesserungswürdig eingestuft hat. Passiert ist bis jetzt nichts.

Anständig die Werbetrommel rühren bei den Unentschlossenen oder auch bei den entschlossenen Geizhälsen. Und gegen die Kultur der Angst arbeiten. Unsere Geschäftsführung hat das zur Perfektion gebracht, latent Druck auszuüben. Das muss sich ändern. Ich drücke die Daumen, dass das gelingt.

Hallo, für mich das dringende Ziel kurzfristig wäre die Schaffung der 35 Stunden Woche.